Eine ausreichende Lüftung ist zur Sicherstellung einer guten Raumluftqualität unerlässlich: Beim Lüften werden nicht nur jene Schadstoffe aus den Wohnräumen entfernt, die der Bewohner beim Atmen und Schwitzen abgibt und die durch seine Aktivitäten entstehen. Es werden auch chemische Substanzen beseitigt, die aus Einrichtungsmaterialien und Bauprodukten entweichen. Besonders wichtig ist das Abführen von Feuchtigkeit, was im Winter besonders leicht durch Lüften möglich ist. Dadurch kann das Risiko für Milbenwachstum, Feuchtigkeitsprobleme und Schimmelbefall vermindert werden.
Insbesondere in neuen oder sanierten Gebäuden mit dichter Gebäudehülle und dichten Fenstern ist regelmässiges Lüften wichtig, da nahezu keine Undichtheiten im Gebäude vorhanden sind, durch die ein Luftaustausch von selbst erfolgen könnte. Als Faustregel gilt: Mindestens zwei- bis dreimal täglich 5-10 Minuten Querlüften («Durchzug»). In modernen Wohnungen übernimmt unter Umständen eine mechanische Lüftung diese Aufgabe. Ist die Raumluft vorübergehend stärker belastet, etwa durch den Besuch von Freunden, das Abbrennen von Kerzen oder während der Wohnungsreinigung, empfiehlt sich zusätzliches Fensterlüften. In Neubauten oder nach Sanierungen sollte vor allem während der ersten Wochen vermehrt gelüftet werden.
Bei starken Emissionen von Feuchtigkeit, Partikeln und Gerüchen wie sie beim Kochen, Duschen und Baden entstehen, sollten diese umgehend durch die Benützung von Abzügen oder Öffnen der Fenster beseitigt werden. Wird mit Gas gekocht, können beim Lüften auch die entstandenen Gase wie Stickoxide und Kohlenmonoxid abgeführt werden.
Richtig Querlüften
- Von drinnen nach draußen lüften. (wärmere = feuchtere Luft raus, dafür kältere = trockenere hinein)
- Quer durch die Wohnung lüften (Querlüften, mind. zwei gegenüberliegende Fenster)
- Bei jedem Wetter, auch bei Regen lüften. Kalte Aussenluft ist trockener als die warme Zimmerluft.
- Je kühler die Zimmertemperatur, desto öfter muss gelüftet werden.
- Je kälter es draussen ist, desto kürzer muss gelüftet werden.
- Die Fenster kurzzeitig (wenige Minuten sind ausreichend) ganz öffnen (Stosslüften). Kippstellung ist wirkungslos, verschwendet Heizenergie, kann u.U. Schimmelbildung fördern.
- Bei dichten Isolierglasfenstern häufiger lüften.
- Innenbäder brauchen regelmässig eine Zwangslüftung (Lüfter, z.B. ans Licht gekoppelt)
- Richtiger Lüftungszeitpunkt
- Morgens einmal kompletten Luftwechsel durchführen, Durchzug machen, in jedem Zimmer das Fenster weit öffnen.
- Vormittags und nachmittags nochmals die Zimmer lüften, in denen sich Personen aufgehalten haben.
- Abends wieder einen kompletten Luftwechsel inklusive Schlafzimmer vornehmen. Bei Abwesenheit (Berufstätigkeit) am Tage reicht es, morgens und abends zu lüften.
Richtige Lüftungsdauer
- Die nötige Lüftungszeit ist vom Unterschied von der Innen- zur
- Aussentemperatur und dem Wind abhängig. Selbst bei Windstille und geringem
- Temperaturunterschied reichen in der Regel wenige Minuten Stosslüftung aus. (Wenn Sie an entferntester Stelle am nassen Finger kühlen Luftzug verspüren, reichte die Zeit schon aus).
- Bäder auf dem kürzesten Weg in Richtung nach draussen lüften.
- Beim Kochen, Wäschetrocknung, Bügeln: Raum geschlossen halten und möglichst sofort oder öfters nach draussen ablüften.